Putin der Tod und Teufel
Jewgeni Prigoschins mutmaßlicher Tod kam für Beobachter nicht überraschend. Viel spricht dafür, dass Machthaber Putin ihn minutiös vorbereitete.
Als es passierte, saß Wladimir Putin nicht einsam in seinem Büro. Er legte nicht die Fingerspitzen aneinander und schaute mit unbewegter Miene in das Halbdunkel seines Arbeitszimmers wie Don Vito Corleone im Mafia-Klassiker "Der Pate". Als das Flugzeug von Jewgeni Prigoschin am Donnerstag um 18.11 Uhr Ortszeit auf halbem Weg von Moskau nach St. Petersburg vom Himmel fiel, befand Putin sich gerade bei einer Gedenkfeier.
Anlässlich des 80. Jahrestages der Panzerschlacht von Kursk, einer der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, zeichnete Russlands Präsident Soldaten der regulären russischen Armee aus, die in der Ukraine gekämpft haben. In jenem brutalen Angriffskrieg also, den Putin anderthalb Jahre zuvor vom Zaun gebrochen hatte. Aus Sicht Putins hätte die Inszenierung wohl nicht besser sein können.
Der russische Diktator liebt historische Daten. Und so hätte der Tod Prigoschins, der laut Passagierliste zusammen mit neun anderen Wagner-Kommandanten an Bord der nahe der Ortschaft Twer zerschellten Privatmaschine war, für Putin wohl kaum auf einen besseren Tag treffen können. Denn genau zwei Monate zuvor hatte der Wagner-Aufstand begonnen.
https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100231366/putins-rache-so-rannte-wagner-chef-prigoschin-wohl-in-die-falle.html
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